Realschule
Die Realschule ist wie auch die Hauptschule und das Gymnasium eine allgemeinbildende weiterführende Schule. Im Bildungsgrad bezieht sich die Realschule auf den mittleren Bildungsweg mit dem Ziel die Mittlerereife, also den Realschulabschluss zu erreichen. Du interessierst dich dafür Lehrkraft an einer Realschule zu werden, dass erhältst du hier einen kleinen Überblick über die Schulart.
Jetzt beraten lassenWer sind deine Schüler*innen?
In die Realschule gehen im Durchschnitt Schüler*innen im Alter von 10 bis 16 Jahren, die in die Klassen 5 bis 10 eingeteilt sind. In dem neuen System begegnen dir viele verschiedenen Schüler*innen mit unterschiedlichen Niveaustufen. Was bedeutet, du hat in einer Klasse eine große Breite an Lernvoraussetzungen und Vorkenntnissen, die die Schüler*innen mitbringen. In der Regel streben die Schüler*innen an Realschulen einen Realschulabschluss an, haben aber auch die Möglichkeit bereits nach der 9. Klasse mit einer Hauptschulprüfung die Schule zu verlassen und in das Berufsleben zu starten. Auch kann durch den Realschulabschluss ein Übergang in die gymnasiale Oberstufe angestrebt werden.
Fächerauswahl
Wenn du dich für die Realschule als Lehrkraft entscheidest hast du eine breite Auswahl an Fächern, die auch je nach Bundesland variieren können. Vor allem die sprachlichen Fächer unterscheiden sich von Land zu Land. In der Regel wählst du in der Sekundarstufe I 2-3 Fächer, wobei in den meisten Bundesländern nicht mehr vorausgesetzt ist ein Hauptfach zu wählen. Auch wenn die Fächer von Land zu Land variieren, sind die meisten doch überall gleich:
Deutsch
Englisch
Mathe
Religion
Informatik
Ethik
Politik
Geschichte
Biologie
Geografie
Chemie
Sport
Physik
Kunst
Musik
Sprachen (Latein, Spanisch, Französisch)
In den Fächern ist nicht mehr das Fachwissen das einzig Wichtige, sondern die dabei erlernten Kompetenzen. Zusätzlich zu deinen gewählten Fächern studierst Du Bildungswissenschaften/Hauptschulpädagogik/Hauptschuldidaktik und wirst einige praktische Phasen durch Praktika durchlaufen.
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Voraussetzung
Um deinen Wunsch Grundschullehrkraft zu werden realisieren zu können, musst du ein paar Voraussetzungen erfüllen. Zum einen brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Die erhältst du auf verschiedenem Weg. Zum einen qualifiziert dich das allgemeine oder spezifische Abitur zum Studium. Auch kannst du deine Schulzeit durch die Fachhochschulreife (11-12 Jahre Schule + 1-jähriges Praktikum/FSJ/BFD etc.) verkürzen und trotzdem eine Hochschulzugangsberechtigung erlangen. Und als letztes dienen auch pädagogische Ausbildungen in manchen Bundesländern als Möglichkeit ohne das Abitur die Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten, dies geht jedoch nur über eine bestandene Hochschulzugangsprüfung.
Stellst du dir nun die Frage, ob du mit deinem Notendurchschnitt überhaupt Grundschullehramt studieren kannst. Können wir dich beruhigen. Für die Fächer der Grundschulen gibt es an Hochschulen und Universitäten keine Zulassungsbeschränkung. Einige Unis oder Hochschulen setzen jedoch für das Fach der Bildungswissenschaften, welches auch Grundschulpädagogik oder Grundschuldidaktik genannt wird, einen NC zwischen 1,5 und 3,5 an, was sehr gut machbar ist. Einige Hochschulen haben ein anderes Wertesystem mit zum Beispiel Punkten für soziales Engagement oder sozialer Situation (Sozialpunkte). Und auch wenn es in dem einen Semester nicht klappt, rutscht du durch Wartesemester im Rang höher und dein Schnitt wird immer weniger beachtet.
Hier kannst Du herausfinden, welcher Zulassungsbeschränkung und NC für dein Wunschlehramt in deinem Bundesland bestehen.
Laufbahn
Wie sieht denn die Karriere von Gymnasiallehrkräften aus? Wenn du dich dazu entscheidest Gymnasiallehrkraft zu werden durchläufst du, wie bei fast allen anderen Lehramtsformen ein Studium und den Vorbereitungsdienst, um im Schulalltag beginnen zu können.
Das Studium ist deutschlandweit vor allem in einem Bachelor-Mastersystem eingebunden. Meist gibt es kein direktes Hauptschulstudium, sondern ein allgemeines Studium für die Sekundarstufe I, wozu die Realschule und die Hauptschule zählen. Du studierst meist 3 Jahre (6 Semester) innerhalb eines Bachelorstudienganges pädagogische und fachspezifische Grundlagen, welche du mit einer Bachelorarbeit abschließt. Viele Bundesländer haben dabei einen speziellen Sekundarstufe-I-Bachelor. Andere Bundesländer, wie Z.B. Reinland-Pfalz, vermitteln im Bachelorstudium allgemeine Kenntnisse und nutzen den Master zur Schulartspezifizierung. Der Master geht in 2-4 Semestern spezifischer auf die fachlichen und pädagogischen Inhalte ein und wird durch eine Masterarbeit abgeschlossen. Das Studium gilt meist als 1. Staatsexamen.
Nach deinem Studium beginnt der Vorbereitungsdienst, das Referendariat. Die Länge dieser zweiten Ausbildungsphase beträgt für die Sekundarstufe 1 ½ bis 2 Jahre (je nach Bundesland). Du wirst meist zur Hälfte an einem Seminar weitere Schulinhalte vermittelt bekommen und zur anderen Hälfte praktisch an einer Schule tätig sein. Während dieser Zeit bist Du als Beamt*in auf Widerruf beschäftigt und erhältst Anwärterbezüge und Unterstützung durch die Beihilfe. Mit dem Bestehen der verpflichtenden Prüfungen und Leistungen schließt du das 2. Staatsexamen ab und bist ausgebildete Gymnasiallehrkraft.
Was kommt danach?
Wenn du deinen Vorbereitungsdienst absolviert hast, geht es für dich an die Jobsuche. Ob und wie du eine Stelle findest hängt von dem jeweiligen Bedarf deines Bundeslandes ab. Auch wenn bekannt ist, dass es einen bundesweiten Lehrermangel gibt, hängen die Stellenausschreibungen, die in einer Fülle vorhanden sind von dem Bedarf bestimmter Unterrichtsfächer ab, die immer wieder variieren. Deine Einstellungschancen variieren je nach deinen Fächern und Zusatzausbildungen. Meist schreiben die Hochschulen direkt aus, welche Fächer dringend benötigt werden und räumen diesen Studierenden Vorrang ein. Dennoch ist das Berufsfeld der Lehrkräfte ein Berufszweig, der stark nach Nachwuchslehrkräften sucht.
Das Besondere an der Realschule
Wie auch in den anderen Schulen triffst du in der Realschule auf eine große Heterogenität innerhalb einer Klasse. Viele Realschule sind stark auf Individualisierung ausgelegt. Du bist zwar an einer Realschule kannst aber Schüler*innen mit Lernstandards des E-Niveaus (erweitertes Niveau), was einem Gymnasialniveau entspricht, des M-Niveaus (mittleres Niveau), einer normalen Realschule oder dem G-Niveau (Grundniveau), einem Hauptschulniveau, innerhalb einer Klasse haben. Das ist zwar etwas aufwendiger in der Vorbereitung, aber total spannend, da eine heterogene Gruppe eine ganz andere Dynamik mit sich bringt.
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